Drucken
Nach einem ausgedehnten Pfannkuchenfrühstück gemeinsam mit unseren Nachbarn schiebt uns der Diesel nach Volos durch die inzwischen bereits bekannte Bleisuppe.

Für den frühen Nachmittag sind W 5-6 angekündigt und ich möchte gerne vorher ankommen. Leider verpassen wir die Gelegenheit zu einem ruhigen Anlegen um 20 Minuten. Stattdessen sieht unser Anlegemanöver in Volos dann so aus:
 




Ich hatte Carlo, dem inoffiziellen und selbst ernannten Hafenmeister der Stadtpier, den ich bereits von unserem letzten Besuch in Volos kannte, unser Kommen avisiert und er steht auch bereits winkend an der Pier.

Leider hat sich eine deutsche Segelyacht genau dort vor Anker gelegt, wo wir eigentlich unseren Anker hätten fallen lassen müssen. Parallel zur Pier läuft nämlich eine Mooringkette am Grund und der Anker muß weit außerhalb der Kette fallen, wenn man beim Ablegen nicht "interessante Zeiten" erleben möchte. Keine Chance mit dem Ankerlieger an diesem Platz. Ich müßte unsere Kette über seine legen, um genug Abstand einzuhalten.

Carlo lotst uns zu einem Alternativplatz. Es stellt sich aber heraus, was ich eigentlich schon wußte. Bei 5-6 genau von der Seite, auch noch auf die falsche Seite, ist es unmöglich unseren halben Langkieler mit seinem ausgeprägten Radeffekt rückwärts in die eigentlich zu kleine Lücke zu steuern, die Carlo uns angedacht hatte. Insbesondere, wenn man auf dem Weg dorthin auch noch Slalom um ausliegende Mooringbojen fahren muß. Mit voller Kraft achteraus sind wir zwar steuerfähig, aber da die Lücke so klein ist und die beiden kleinen Boote rechts uns links etwas zur Seite gedrückt werden müßten, muß ich vorher aufstoppen - und das war es dann jeweils.

Daß wir inzwischen unsere eigene Ankerboje überfahren haben und die immer wieder gefährlich gegen Rump, Schraube und Ruder klonkt, macht die Sache nicht einfacher.

Nach mehreren Versuchen hat Carlo ein Einsehen und läßt uns am Ende der Pier längseits festmachen. Dort sind es laut Karte zwar nur 1,7m aber wir reden ja von griechischen Vermessungen und messen selber 2,5 m. Ich entschuldige mich für den Ärger, aber er meint nur: "Listen, I know this boat type and I know it goes backwards like a pig ! So no worries !"

Am nächsten Tag befördert der (natürlich) von Carlo organisierte Taucher die Reste der erst vor drei Wochen in Volos gekauften Ankerboje zu Tage:
 
contentmap_plugin

Hauptkategorie: Törnberichte
Kategorie: 2016
Zugriffe: 6005