Drucken

So schön Ormos Panormos auch ist, die Zeit in der man eine Bucht für sich allein hatte und in den Häfen längseits gehen konnte, sind erstmal wieder vorbei. Am Abend liegen in der Bucht ein gutes Dutzend Boote.
Damit ist die Bucht zwar noch lange nicht voll, aber man bekommt einen Vorgeschmack davon, wie es hier in einem Monat aussehen mag. Nicht nur der Sommer, auch die Saison hat definitiv begonnen.

Ich nutze den Aufenthalt um den Freediver hervorzukramen und das Unterwasserschiff von Bewuchs zu befreien. Naja, zumindest die Backbordseite. Die Steuerbordseite muß noch etwas warten.

Es ist wirklich erstaunlich, wie schnell sich der Bewuchs neu bildet. Ich hatte im Winter 2012/13 das Unterwasserschifft bei Wrede neu beschichten lassen und drei Lagen Seajet Antifouling wurden im Spritzverfahren aufgetragen. Als das Schiff im März 2015 in Almerimar zum ersten mal wieder aus dem Wasser kam, war nur eine dünne Schleimschicht vorhanden, sie leicht mit dem Hochdruckreiniger entfernt werden konnte. Nach dem Winter 2015/16 in Brindisi mußte ein Taucher das Schiff erstmal reinigen, damit wir überhaupt manövrierfähig waren. Nun wurde die Marina di Brindisi auf dem Gelände einer ehemaligen Muschelfarm gebaut. Das mag den starken Bewuchs erklären. Aber daß binnen zwei Monaten sich erneut stärkerer Bewuchs gebildet hat, ist iritierend. Eventuell ist Seajet für das östliche Mittelmeer doch nicht die richtige Wahl.

Jedenfalls macht sich die Reinigung auf dem Weg nach Skiathos sofort bemerkbar. Nicht nur, daß die Logge wieder richtig angeströmt wird, auch läuft Sioned bei gleicher Motordrehzahl fast einen halben Knoten schneller. Der Plan in Skiathos an die Stadtpier zu gehen zerschlägt sich allerdings durch die Anwesenheit der gefühlt halben ägäischen Charterflotte. Dazu kommen noch unzählig Tagescharter-Yachten, die an der Pier auf Kunden lauern. Naja, Ankern ist ohnehin einfacher.

Den ersten Ankerplatz verlasse ich aber recht schnell wieder nach dieser Begegnung der unheimlichen Art (hier schon aus sicherer Entfernung aufgenommen):





Die großen Fähren benötigen eine Menge Platz zum manövrieren und ich war da für meinen Geschmack viel zu dicht dran. Also etwas weiter nach Norden verholt und dabei aufgepaßt, nicht zu weit in die Anflugschneise des Flughafens zu kommen, denn die Flieger kommen hier sehr tief rein:




An meinem ursprünglichen Platz ankert kurz darauf ein Katamaran. Der wird dann auch Prompt am nächsten Morgen von der Port Police auf die unkluge Wahl seines Ankerplatzes aufmerksam gemacht.

Nach Volos, das mehr eine Stadt zum Wohnen und Arbeiten für die Einheimischen ist und wenig mit Tourismus zu tun hat und den ruhigen Buchten dazwischen ist Skiathos ein wahrer Kulturschock. Hier dreht sich alles um Tourismus. So viele Andenkenläden, Bekleidungsgeschäfte und sonstige Vanity-Shops auf einem Haufen konzentriert habe ich seit Korfu nicht mehr gesehen. Dazwischen zum Glück auch ein paar Supermärkte und sogar ein Bäcker - der am Nachmittag aber natürlich schon ausverkauft ist.




In der Nacht erweist sich die Wahl des Ankerplatzes gegenüber einem Platz an der Pier als eindeutig überlegen. Das Stadtleben erzeugt natürlich einen nicht unerheblichen Geräuschpegel, von dem glücklicherweise nicht mehr viel bis ins Ankerfeld dringt.

contentmap_plugin

Hauptkategorie: Törnberichte
Kategorie: 2016
Zugriffe: 6376