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Das Festmachen in der Nerius Bucht mit Landleinen war alleine wieder ein Akt, aber das Ergebnis lohnt sich:




Eine Woche verbringe ich dort,dann geht dem Supermarkt das Brot zum Frühstück aus und ich fahre wieder nach Poros an die Stadtpier. Beim ersten Landgang gibt es den nächsten Knacks in der schon mehrfach geflickten Gangway. Also muß ich mich doch mal mit einem Ersatz beschäftigen.

Der lokale Schiffsausrüster, bei dem ich mittlerweile schon Stammkunde bin, kann zum Glück zwei passende Sperrholzbretter organisieren. Geschäftstüchig verkauft er mir auch gleich noch die passende Versiegelung dazu. Soll mir recht sein, da ich nur den Endlack hatte.

Nach mehreren Tagen pinseln und Ummontieren der Beschläge wird so aus alt neu:




Inzwischen bin ich aber schon via Ermioni nach Porto Heli gefahren und kann die Arbeiten erst dort beenden. In Porto Heli verbringe ich eine weitere Woche vor Anker und bewundere die kühnen Pläne der Investoren, die hier eine neue Marina bauen wollen: http://goldenlandgoutos.gr/news/two-mari…-2017-and-2018/
Noch dieses Jahr soll dieses Wunderwerk fertig werden. Da können sich unsere Berliner mal eine Scheibe von abschneiden, vorallem, da es in Porto Heli im Moment so aussieht:




Und während der ganzen Woche war dort kein Mensch auf der Baustelle zu sehen. Dafür ist der praktische Dinghyanleger vor dem Supermarkt nun weg.

Nach einem kurzen Abstecher nach Kilada, das noch den gleichen verschlafenen und heruntergekommenen Eindruck eines Ortes macht, der auf der Karte der Landtouristen nicht auftaucht. Zurück geht es über Porto Heli wieder nach Poros. K. kommt in ein paar Tagen, nachdem sie ihren ursprünglichen Termin verschieben mußte.

Am Sonntag Morgen verhole ich mich von dem Ankerplatz vor dem Hafen an die Stadtpier. Gerade noch rechtzeitig vor dem Gewitter mit einsetzendem Dauerregen mach neben mir noch ein Kat mit viel Fenderarbeit fest. Ich renne nur von vorne nach achtern und wieder zurück und weiß nicht, wo ich meinen Fender zuerste zwischenhalten soll. Aber es passiert nichts. Der Rest des Tages ist dann eher norddeutsch.

Dafür ist der nächste Tag Kinotag. Schon auf dem Weg zum Bäcker kann ich einen Mono und einen Kat bewundern, die in sorgfältig eingeübter Choreographie umeinander herum tanzen und dabei versuchen ohne Ramming ihre beiden gekreuzten Ankerketten zu entwirren, ohne die noch an der Pier liegenden Boote in ihren Tanz miteinzubeziehen.

Daß es in der Ecke zu rechtwinklig kreuzenden Ketten kommt, ist eigentlich unvermeidlich, aber wenn dann zwei gleichzeitig ablegen...

Der Kat neben mir legt gegen Mittag ab, nicht ohne einmal über meine Kette zu brettern, und hinterläßt eine Lücke für drei Boote. Die wird alsbald von einer 46er gefüllt, die auf der mir abgewandten Seite der Lücke festmachen will. Also keine Gefahr. Bis der Rudergänger wenige Meter von der Pier (und seinem Nachbarn) entfernt, nochmal voll zurück gibt. Ups... da geht sie hin die Scheuerleiste des Nachbarn. Währenddessen spielen zwei Mädels auf dem Vorschiff mit der Ankerkette Jojo. Und schon schieben die 15kn Wind den weit weg geglaubten Bug zu mir und das Boot versucht sich mit seiner Metallnase in meine Reling zu bohren. Ich bekomme gerade so eben noch einen Fender dazwischen um das schlimmste zu verhindern. Trotzdem verkeilt sich die Nase bereits bei mir. Ich brülle nur noch "Up! Pull your anchor up !". Der Teenager mit der Bedienung sieht mich nur fragend an. Endlich begreift sie was ich will und langsam bringt der Zug der Ankerkette den Bug wieder auf sichere Distanz. Und dann gibt sie wieder Kette :erschrocken: und das Spielchen beginnt von vorne. Ich denke eine Draht Reling hätte das nicht überlebt. Irgendwann liegen sie dann unter Einsatz von einem halben Dutzend Helfer an Land (von denen einer noch mit an Bord springt) fest.

Mein Adrenalinspiegel ist bereits wieder gesunken, als der deutsche Skipper des Derwisch-Bootes sich entschuldigt und nach Schäden fragt. Zum Glück keine, außer meinen Nerven und eine Schramme an der Hand.

Ich kaufe mir im Anschluß im Supermarkt gegenüber eine Tüte Popcorn für die nächste Vorstellung. Hoffentlich ohne eigene Mitwirkung. Die verbleibende Lücke wird dann zum Glück problemlos bald von einer 55er gefüllt und Sioned ist erst einmal in Sicherheit :)
 
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Hauptkategorie: Törnberichte
Kategorie: 2017
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