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Nach dem Abendessen in Ormos Sikia weiß ich auch, was Ährenfische sind. Die Dinger sind noch kleiner als Sardellen, etwa so groß wie ein Pommes Frites, und werden auch mit Haut und Haaren verspeißt.
Ich frage mich, mit welcher Maschenweite die Fischer so etwas fangen.

Nach einer weiteren Rundung des Mittelfingers der Chalkidi-Halbinsel rettet uns der Blister vor weiten 20sm Motorfahrt. Auf der Südseite von Kassandra, dem Westfinger, kann man sehen, warum dieser als am stärksten touristisch erschlossen bezeichnet wird. In die Felsen sind immer wieder Hotel- und Appartmentkomplexe gebaut.

Auch Nea Skioni, unser Zielhafen, ist mit seinen vielen Appartments auf reichlich Gäste ausgelegt. Mehr jedenfalls, als als an den kurzen Strand passen.

Nachdem wir uns zielgenau zwischen eine Segelyacht an Steuerbord und ein längseits liegendes Fischerboot an Backbord gequetscht haben, alle Leinen endlich fest sind und die Gangway liegt, meint der Fischer, der sich das alles die ganze Zeit von seinem Kahn aus angeschaut hat, er würde morgen früh gerne ablegen, und das ginge nicht, wenn wir da liegen blieben... :gh:

Nun gut, der Anker hielt sowieso nicht sonderlich gut und nach kurzem Palaver mit ein paar anderen Fischern über Wassertiefen haben wir uns auf die gegenüberliegende Nordseite des Hafens verholt, dabei die <2m Untiefe mitten im Hafen geschickt umzirkelt. Daß dieser Platz ohnehin der bessere ist, merken wir zwei Tage später, als es die Nacht über mit NE 7 durch den Hafen pfeift. Freitag und Samstag liegt ganz Griechenland - und auch andere Teile von Südost-Europa - unter einem dichten Regenfeld. Zeit für zwei Hafentage.

Nea Skioni, damals noch ohne Nea, erlangte schon 480 BC eine gewisse Berühmtheit durch den seinerzeit berühmten Taucher und Schwimmer Skillias. Die Perser wollten sich dessen Dienste bedienen, aber der Bursche drehte den Spieß um und kappte die Ankertrossen der persischen Schiffe und entkam 9 sm unter Wasser schwimmend, nur einen Schilfhalm als Schnorchel nutzend, zu den griechischen Stellungen und warnte die Flotte. Im heutigen Nea Skioni hat man ihm dafür ein Denkmal gesetzt:




Nachdem das gröbste durchgezogen ist, geht es bei immer noch 5-6 Bft wieder Richtung Süden nach Nea Klima. Diesmal wurden wir glücklicherweise von Glockengebimmel und nächtlichen Predigen verschont. Dafür entdeckten wir mit Hilfe unserer österreichischen Nachbarn ein gutes, abseits gelegenes Restaurant, das uns beim ersten Besuch hier entgangen war.

Eigentlich wollten wir von hier aus direkt nach Volos, aber unsere Nachbarn überreden uns zu einem Stop auf Trikeri im Eingang zum Golf von Volos. Das stellte sich als eine gute Idee heraus, denn die Bucht ist sehr idyllisch und unheimlich ruhig:




Und auch das Essen im Dorf, das über einen alten Ziegenpfad nach 15 Minuten zu erreichen ist, enttäuscht nicht. Ich habe selten eine so köstliche Dorade gegessen.

Warum man allerdings beim Gang auf die Toilette erröten soll, hat sich uns nicht erschlossen:

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