Apropos Ouzo Palace...In Ermioni gibt es für jeden Geschmack eine Flotille. Hier liegt gerade die für Mythos Liebhaber:
Es ist schon erstaunlich. Von Montag bis Mittwoch ist die Südpier voll mit diversen Flotillenbooten. Vorwiegend Medsails, Sailing Holliday und die berüchtigte Yachtweek, bei denen so manches "Crew" Mitglied schon beim Einlaufen den Kübel zwischen den Beinen hat, weil er nicht bis zur Party am Abend warten konnte.
Dafür ist von Donnerstag bis Sonntag der Hafen fast leer.
Ich pendele die nächsten Wochen zwischen Porto Heli, Poros und Ermioni hin und her. Je nach Wetterlage suche ich mir meinen Ankerplatz. In Porto Heli nutze ich die nahe am Ufer gelegene Tankstelle, um die schwindenden Benzin Vorräte für den Außenborder aufzufüllen. Die Arbeiten in der Marina sind nicht viel weiter fortgeschritten. Die Schwimmstege liegen, aber die Gebäude an Land sind noch recht luftig. Der Tankwart meint auf meine diesbezügliche Frage nur: "We are in Greece".
Wieder in Ermioni erlebe ich einen 20 minütigen Weltuntergang beim Durchzug eines Gewitters. Von 0 auf 40kn in Sekunden. So genau konnte ich das nicht messen, da mein inzwischen in Poros abgeholter neuer Windsensor noch immer in der Schachtel ruht. Allein will ich nur im Notfall in den Mast.
Dafür werde ich mit einem perfekten Regenbogen belohnt:
Irgendwann muss ich wieder zurück nach Poros um Mitseglerin E. abzuholen, die für 10 Tage an Bord kommt. Ich habe mal wieder die Wahl zwischen Pest und Cholera in Form vom durchgeschüttelt werden an der Nordpier und Ohrenfolter an der Südpier. Ich entscheide mich dennoch für Oropax und die Südpier, liege ich diesmal doch fast genau vor der Disco Malibu. Was letzlich eine gute Wahl war, löste es doch mein Mastmontage Problem.
Als ich vom ersten Landgang wiederkomme kuschelt sich eine 40er hilflos neben mich, Anker im Bugbeschlag und eine lose Achterleine. Ich merke an, dass die Jungs den Anker schon irgendwo weiter draußen fallen lassen müssten.
Es stellt sich heraus, dass die deutsche Chartercrew ihr aller erstes Anlegemanöver mit Buganker versemmelt hat. Sie kannten bislang aus dem westlichen Mittelmeer und Kroatien nur Moorings. Ich helfe also, sie wieder erstmal raus zu schieben, aber auch beim zweiten Anlauf klappt es nicht. Was micht nicht verwundert. Erschlagen sie den Anker an Ort und Stelle erstmal mit zig Metern an Kette bevor sie rückwärts Fahrt aufnehmen.
Beim dritten Anlauf leite ich sie durch das Manöver und diesmal klappt es. Zum Dank erbarmt sich am nächsten Morgen einer der rüstigen Rentner meines Windsensors und klettert in meinen Mast zum Austausch. Dafür gibt es auch ein eiskaltes Mythos. Der Servicebetrieb hier wollte dafür € 120 haben.
Am Samstag kommt dann E. an Bord und wir tuckern die ersten beiden Tage mit frisch aufgefülltem Diesel erst in eine Bucht nördlich von Perdika auf Aegina. Leider gibt es hier auch eine Stranddisco. Daher geht es am nächsten Tag weiter nach Korfos, wo ich endlich einmal die Taverne des berühmten Papa George ausprobieren möchte. Beim letzten Besuch gab es dort einen Platz.
Ich muss sagen, auch wenn die Speisekarte recht übersichtlich wirkt, so ist das Essen doch sehr gut. Es mag seinen Grund haben, dass die Nachbartaverne recht leer bleibt.
Der Meltemi setzt mal wieder ein, so gelangen wir segelnder Weise nach Epidauros. Es ist mein erster Besuch hier. Die Ansteuerung ist aber nicht zu verfehlen:
Wobei diese beiden Leuchtgnubbel eher dekorativen Charakter haben. Kann man doch zumindest auf der grünen Seite problemlos vorbei und wir ankern dort auf der Sandbank.
Die hinter uns liegenden bereits am frühen Nachmittag laut grölende und stock besoffene polnische Chartercrew ist zusammen mit dem Schwell allerdings zu viel des Guten, so dass wir uns gegen Abend ans Nordufer der Buch verholen und dort mit Landleine festmachen. Der Anker fällt hier auf 25m und nur 20 m vom Ufer liegen wir auf immer noch 11m Wassertiefe sehr viel angenehmer.
Der Ort selbst ist nett mir breiten Straßen, mehreren Supermärkten und guten Tavernen.
Zurück geht es Richtung Poros. Der Leuchtturm begrüßt uns zurück im Sund:
In der Ormos Kapsali liegt nur ein Boot. Das kenne ich so gar nicht und wie lassen dort unseren Anker fallen. Und nehmen ihn gleich wieder auf, nachdem sich gleich mehrere Wespen für uns interessieren. Soviel Willkommen ist zu viel für uns. Wir verholen uns also in die weitläufigere Ormos Vidhi beim Wrack und verbringen eine sehr ruhige Nacht.
Mit einem Zwischenstopp in Poros, wo ich noch ein paar Teile bei Spiros abhole, geht es mit bis zu 8kn in die Ormos Dartiza 2sm von Ermioni entfernt. Dort ankern wir neben der Maid Marian 2, der klassischen Motoryacht von Roland Emmerich.
Bei abnehmendem Wind dümpeln wir nach Hydra und legen uns in die Ormos Bali. Eine schnuckelige Bucht mit kristallklarem Wasser. Etwas Schwell kommt herein, aber sonst ist es herrlich ruhig, bis auf die beiden Jäger, die am nächsten Morgen anlanden und auf der Insel ihr Jagdglück versuchen.
Mit einer Übernachtung in der Ormos Skindos auf Dokos - in den meisten Karten als Sperrgebiet eingezeichnet, welches aber nicht mehr existiert - geht es nach Ermioni. Nach einem letzten Bad im immer noch warmen Wasser der Bucht muss E. leider am Sonntag morgen schon wieder auf den Flying Dolphin steigen, der sie zurück nach Athen bringt.